„Alle Jahre wieder“ mag für den ein oder anderen im Konkreten ein christliches Weihnachtslied sein. Für uns dient es darüber hinaus als Leitgedanke für ein jährlich stattfindendes Trainingslager im Zuge einer anspruchsvollen Saisonvorbereitung. Auch im Sommer 2021 zieht es den MSV in das idyllische Großrückerswalde. Ein kleiner, aber feiner Ort mitten im Erzgebirge und im Herzen unserer gemeinsamen sächsischen Heimat. Letzteres wird dort insbesondere sprachlich sehr deutlich.

So machten wir uns am vergangenen Freitag auf die Reise. Proviant und Ausrüstung sind zahlreich an Bord und transportgesichert. Die Fahrzeugflotten sind eingeteilt und die Landkarten auf der Beifahrerseite stets griffbereit. Es kann also endlich losgehen!

Angeführt wird unsere Kolonne per Kraftrad von Andi, unserem Motor-GP-Experten. Sanft gleitet er durch die Kurven und Serpentinen. Wer bremst, verliert! In „Rickschwall“, wie die Einheimischen liebevoll ihre Heimatgemeinde nennen, begrüßte uns auch schon Co-Trainer Max „Keiler“. Er ist bereits per Privatjet einen Tag eher angereist als seine Mannschaft, da ein Termin im DFB-Hauptausschuss seine Anwesenheit zuvor unabdingbar machte und er im Vorab umfangreich prüfte, ob die im Erzgebirge vorzufindenden Trainingsbedingungen „geil“ sind. Prädikat: SEHR GUT! Oder aber auch GEIL!

Wir bezogen unsere Herberge (Pension „Altes Gut“ in Großrückerswalde – sehr empfehlenswert!), hissten die Schwarz-Gelben Fahnen im Schacht und schworen uns auf die kommende Zeit ein.

Als die Sonne bei ihrem Untergang noch zart die hohen Berge küsste, brachten wir uns für eine anspruchsvolle Laufrunde in Stellung. Jener Schweiß, der hier vergossen wird, werde sich eines Tages auszahlen! Wir hielten als Team zusammen, begannen den Lauf gemeinsam und motivierten uns gegenseitig bis zum Ende des Gebirgsmarathons. So soll es sein!

Am Abend wurden ausschließlich tiefgründige Mannschaftsthemen besprochen. Zum Abendmahl ließen wir uns originale italienische Pizzas zubereiten. Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei! „Gott sei Dank kommt hier die vegetarisch/vegane Küche nicht zu kurz!“, posaunte Klausi durch die Gegend. Pünktlich 22:00 Uhr war Nachtruhe! ZWINKERSMILEY

Am nächsten Morgen begrüßten uns die Inhaber des angenehmen Ambientes mit einem ausgewogenen und nahrhaften Frühstück. „Frisches Obst und ausgewählte Cerealien gehören seither zu meinem optimalen Start in den Tag!“, erklärte Neuzugang Max Kaul den Anwesenden.

Anschließend packten wir unsere Sporttaschen, um zur Trainingsstätte zu wandern. Nicht weit von hier wartete schon der Kunstrasen auf uns, um bespielt zu werden. Das hier stattfindende Training ist trotz der hohen Temperaturen hart, aber total notwendig! Co-Trainer Keiler baute verschiedene Stationsübungen auf und forderte stets maximale Leistungen bei seinem Parcours. Marcel Böttcher, Organisator des Trainingslagers, erläuterte den anwesenden Pressevertretern vor Ort nach dem Training den weiteren Werdegang. Mit entsprechendem Klartext antwortete er auf die zum Teil scharf gestellten Fragen. Mit den Worten: „Fragen Sie nicht so viel – alles Nennenswerte finden Sie auf unserer Homepage oder auf unserer Instagram-Seite!“, schloss dann der Abwehrchef die große PK.

Am Nachmittag sollte das schon einige Monate geplante Testspiel gegen den SV Großrückerswalde stattfinden. Am Vorabend wurde uns da allerdings seitens der Hausherren ein Strich durch die Rechnung gemacht. Das ist sehr ärgerlich, da wir bereits angereist waren und unsere Mannschaft privat mit entsprechenden Urlaubsplanungen usw. darauf eingestellt  hatte. Das zweite Jahr hintereinander ereilte uns nun eine derartige Hiobsbotschaft. Dennoch sollte eine Art „gemeinsames Training“ durchgeführt werden. Erstaunlicherweise waren zu diesem dann 16 Spieler bei den Gastgebern anwesend, sodass ein Match ohne Schiedsrichter absolviert werden konnte. Das wirft einige Fragen auf und bleibt wohl für immer ein Geheimnis, wie sowas gehen kann.

Egal. Fokussiert zeigten wir trotzdem, wozu wir in der Lage sind. So endete das Abschlussspiel 2:4 für die Schwarz-Gelben. Zügig verließen wir die Sportanlage Richtung Waldbad. Hier sollten noch einmal sportliche Höchstleistungen an Land und im Wasser unter Beweis gestellt werden. Die Badeerlaubnisse sammelte Kapitän Mirko ein. „Ich gehe da lieber eine Nummer sicher!“, sprach der Keeper im Interview mit dem tschechischen Sportmagazin „Ceska Sportovní časopis“. Nachdem die zahlreichen Bahnen fertig geschwommen waren, kehrten wir zurück in unsere Herberge. Die besten Bahnzeiten legten die beiden Ex-Reichenbacher Beilo und Paddy hin. „In Meuselwitz konzentrieren wir uns eher auf den Fußball“, begründete Max Kleint auf Nachfrage seine zeitlichen Abstände.

„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein! Endlich Altenburger!“, kommentierte Antritt-Wunder Preußa. Libero Richard schnappte sich das Männerkochwerkzeug (in Fachkreisen auch Grillzange genannt) und fackelte nicht lange. Mit einer gut bestückten Feuerstelle versorgte er das Team mit kulinarischen Grillspezialitäten von unserem Fleischereihandwerksmeister Pierre. Hier verließ Klausi seinen bislang fleischfreien Weg. Stürmer Timo kümmerte sich um die Getränkeauswahl, unter anderem seine Königsdisziplin. Hierbei wurde unserem Flitzer Paul nach einem Früchtetee zu viel der Weg ins Bett vorgeschlagen. Auch hier Nachtruhe pünktlich 22:00 Uhr! ZWINKERSMILEY!

Am nächsten Morgen traten wir die Heimreise an. Sichtlich geschafft vom intensiven Trainingsprogramm verlief die Rückfahrt eher etwas ruhiger. Nur Mittelfeldmotor Martin wollte nochmal ballernde Bässe hören.

Insgesamt ein tolles Trainingslager für Mannschaftsgefüge und Sportsgeist! WIR KOMMEN WIEDER – FORZA MSV!