Spielbericht

SV Rot-Weiß Bad Muskau : MSV

2:1 (0:0)


Am vergangenen Sonntag machten wir uns auf den Weg nach Bad Muskau, um den Kampf um die ersten Punkte in der Kreisliga zu bestreiten. Nicht nur die längere Anfahrt, sondern auch die vorgefundene Atmosphäre deutet auf eine höhere Zugehörigkeit im Kreisfußball hin. Aber genau aus diesen Reizen hat sich der MSV für diese Saison auch insbesondere mehr Professionalität versprochen. Trotz Verzicht auf einige Stammkräfte ist die Vision der Schwarz-Gelben klar: Kämpfen und Siegen! Ersteres getan, Letzteres verwehrt! Was war da los?

Fakt ist, dass am Ende der Verlierer die Niederlage selbst zu verantworten hat. Es wäre zu einfach, einzelne Gesichtspunkte in der Fehleranalyse unabhängig von unserer Mannschaft als Begründung für den Misserfolg anzuführen. Aber leider gehört zum Klartext, dass dieses Resultat maßgeblich durch die Spielleitung beeinflusst wurde. Dies ließ sich vor allem schon akustisch im Vorfeld erahnen, wenn sich Heimtrainer und Hauptschiedsrichter bereits vor dem Anpfiff „zum gemeinsamen Biertrinken verabreden“. Diese Freundschaft kannte offenbar keine Grenzen. So blieb selbsterklärend auch der Strafstoßpfiff für die Schwarz-Gelben kurz vor der Halbzeit aus. Erneut sieht ein gesamter Sportplatz, inklusive Heim- und Gästefans, ein klares Handspiel im MuskauerStrafraum, nur einer nicht! Bittere Pille für den MSV, zumal in der ersten Halbzeit deutlich wurde, dass wir mithalten und das Spiel sogar nach unseren Vorstellungen gestalten konnten. Einstellung, Wille und Fokus stimmten beim Aufsteiger. Ist hier sogar beim ehemaligen Bezirksligisten etwas zu holen?

Der Pausentee schmeckte entsprechend abgestanden. Zum wiederholten Male stellten wir ein gutes Meuselwitzer Spiel ohne zählbare Ausbeute fest.

Im zweiten Durchgang kochte das bereits brodelnde Spiel dann auf. Zahlreiche Fouls und Spielunterbrechungen zeichnen nunmehr das Spielgeschehen. Das Spiel hatten wir trotzdem gut im Griff. Allerdings kam, was kommen musste. Mit dem ersten nennenswerten Angriff der Muskauer netzte Heimsturmtank Rößler zum 1:0 Führungstreffer für seine Farben ein. Den Titel „Men of the Match“ hatte sich der langhaarige Angreifer sichtlich verdient gehabt in dieser Partie. Nun versuchte es der MSV mit aller Gewalt. Die Defensive wurde umgestellt. Jetzt muss ein Tor her; koste es, was es wolle! Die Kugel will aber einfach nicht in die Maschen. Pfosten, Latte, Rettungsaktionen auf der Linie – es ist mittlerweile zum Verzweifeln. Dann in der 75. Minute ist es soweit! Felix Bethmann wird jetzt auch endlich eindeutig für das Schiedsgericht von den Beinen geholt. Elfmeter für den MSV! Das ist Chefsache für Mittelfeldmotor Martin Weinhold. ZACK – TOR! Wie immer.

Jetzt spürte jeder, dass hier sogar mehr für die Schwarz-Gelben gehen kann. Aber Bad Muskau hatte ja noch „ein Ass im Ärmel“ oder besser gesagt, dass Ass hat die Pfeife in der Hand. Eine katastrophale Fehlentscheidung, wonach auf Höhe unserer Eckfahne unser Verteidiger gehalten wurde, führte zu einem Freistoß für Bad Muskau. Das Ding eierte sich durch den 16er und landete letztendlich beim eiskalten Rößler. 2. Chance und zweites Tor. Die Emotionen stiegen. Noch einmal versuchte der MSV mit der Brechstange alles menschenmögliche um vielleicht doch nicht leer nach so einem guten Spiel auszugehen. Vergebens. Nach Verletzung eines Heimspielers pfiff der Schiri die Partie deutlich vor ablaufen der Nachspielzeit ab. Die zurecht gestellten Fragen beantwortete der Referee mit der Aussage (Zitat): „Was seid ihr denn für eine Truppe. Ihr seid doch bekloppt. Vollidioten!“. Eine mutige These angesichts einer solchen eigenen Leistung. Unsere Pressestelle wartet bis heute auf eine Entschuldigung. Der Fußballverband ist jedenfalls informiert. 

Zumindest die beiden Teams fanden anschließend am Hopfenblütenteestand wieder zueinander für ein „Shake Hands“. Gespannt erwarten beide Seiten das Rückspiel im kommenden Frühling. „Im Otto-Gondeck-Stadion läuft’s einfach besser. Nicht nur der Fußball, sondern auch das Bier!“, erklärte der völlig ausgepowerte Paul Haase gegenüber der New York Times.

Am kommenden Samstag laden wir herzlich zum Derby gegen den SV Jänkendorf ein. Anstoß 15:30 Uhr auf heimischen Rasen. Seid dabei – FORZA MSV!