Sonnabend, 26. August 15.30 Uhr / 30 °C … alles ist angerichtet.

Als klarer Favorit reiste in der 2. Hauptrunde im Landskron-Kreispokal die 2. Mannschaft von Eintracht Niesky – Fizemeister der Kreisoberliga – ins Otto-Gondeck-Stadion an.

Immerhin kamen 125 Zuschauer und liebäugelten mit der nächsten Sensation.

Von Beginn an zeigte sich schnell, wer hier zwei Klassen höher spielt.

Meuselwitz hoffte auf ein schnelles, erfolgreiches Umkehrspiel, Niesky drückte. Doch unsere Jungs hielten körperlich stark dagegen.

Einen missglückten Rückpass von Jannik Strehle konnte sich ein Nieskyer Stürmer zwar erlaufen, Mirko Wirth im Tor bereinigte die Situation gerade noch rechtzeitig (1.). Viele umkämpfte Zweikämpfe im Mittelfeld prägten anfangs das Spiel und so blieben Chancen Mangelware. Nach einer viertel Stunde kamen die Hausherren zum ersten guten Abschluss und bereits wenige Minuten später zappelte der Ball das erste Mal im Netz (18.). Aus fast aussichtsloser Position weit an der Außenlinie und mit dem Rücken zum Tor fasste sich Timo Wirth ein Herz und probierte es direkt. Ein überraschter Torwart, der in diesem Moment zu weit vor seinem Kasten stand konnte dem Ball nur zuschauen, der hinter ihm im langen Eck einschlug. Mit dem weiter gewachsenen Selbstvertrauen im Rücken störten unsere Angreifer das Aufbauspiel frühzeitiger. Niesky war von dem unerwarteten Rückstand geschockt und produzierte nun mehrere Stockfehler. Einen davon nutzte Tom Lehmann, spitzelte dem letzten Verteidiger die Kugel vom Fuß, marschierte seelenruhig auf den Schlussmann zu und vollendete abgeklärt flach ins linke Eck (22.). Eine Antwort der Eintracht kam postwendend. Mit dem nächsten gelungenen Angriff über rechts vollendete Marcel Wenzel am langen Pfosten die scharfe Hereingabe mühelos (24.). Wer nun dachte, dass Nervosität aufkommen könnte, irrte sich. Zugegeben kam hier auch die abgesprochene Trinkpause für uns zur richtigen Zeit. Das Meuselwitzer Spiel blieb weiterhin bedachtsam. Immer wieder fanden lange Bälle ihr Ziel. Als der Abwehr der Gäste den nächsten Schnitzer produzierte, war es dieses Mal Timo Wirth, der allein auf Georg Friebe zulief. Auch er blieb ruhig, umkurvte diesen und schob danach locker zum vielumjubelten 3:1 ein (35.). Mit Glück (Lattenunterkante) und enormer Leidenschaft brachte man dieses Ergebnis in die Pause.

Rassige Zweikämpfe prägten das Spiel.

Martin Weinhold versucht sich gegen zwei Nieskyer durchzusetzen.

Niesky kam mit viel Ehrgeiz aus der Kabine und drängte auf den schnellen Anschlusstreffer. Die meisten guten Kombinationen endeten jedoch spätestens am 16er. Die Schwarzgelben zogen sich weit zurück, kamen selten zu Entlastung. Immer wieder war aber ein Fuß dazwischen. Und wenn einer ausgespielt war, stand ihm sein Nebenmann zur Hilfe. Das Publikum honorierte jede gelungene Aktion mit Beifall. Eine der vielzähligen Ecken brachte in der 62. Minute doch den Anschlusstreffer. Unserem Torwart unterlief ein folgenschwerer Fehler, der zum Glück der einzige blieb. Sein Abwehrversuch verfehlte den Ball. Der Leidtragende war Marcus Beilschmidt, der am zweiten Pfosten die Kugel unglücklich ins eigene Netz bugsierte (62.). Der Ausgleich lag nun mehrfach in der Luft, ehe die nächste Trinkpause kollektives Durchatmen brachte.

Anschließend waren unsere Männer wieder mutiger. Es folgte ein wirklich erster ernsthaft vorgetragenen Konter in Hälfte zwei. Tom Lehmann bediente von links den eingewechselten Justin Görlitz an der Strafraumkante, der den Ball perfekt kontrollierte. Von hinten kam in diesem Moment unser Kapitän angerauscht. Justin überließ ihm die Kugel und Marcel Böttcher schweißte sie in den rechten Knick (74.).

grenzenlose Freude nach dem 4:2

v.l. Marcel Böttcher, Felix Bethmann, Martin Weinhold und Timo Wirth einerseits… Der Nieskyer Verteidiger ist fassungslos.

Der Stecker war gezogen. Obwohl noch fast 20 Minuten zu spielen waren, konnte Niesky keine Akzente mehr setzen. Einzelaktionen und Verzweiflungsschüsse aus der zweiten Reihe waren spätesten vor dem Tor sichere Beute unseres Keepers. Je länger die Uhr tickte, umso größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass hier nichts mehr anbrennen würde. Nach 93 intensiven Spielminuten pfiff der stets umsichtige Schiedsrichter Norbert Kaulfersch die bemerkenswert faire Partie ab.


Schiedsrichtergespann: Norbert Kaulfersch, Moritz Wünsche, Gordon Fritsche

Zuschauer: 125