Ein Blick auf die Mannschaftsliste dürfte großes Haare sträuben, auch beim ansonsten kahlköpfigen Chefcoach Hotte, ausgelöst haben. Ganze 13 Spieler melden sich für das Spitzenspiel gegen Schönau-Berzdorf im Vorab als „entschuldigt“. Ein Umstand, der zur Besserung in Zukunft verdammt ist. Umfangreiche Telefonie ermöglichte es dennoch, dass die Schwarz-Gelben immerhin eine vollzählige Mannschaft aufstellen können, auch wenn sich darunter bereits angeschlagene oder nicht im Rhythmus stehende Spieler befinden. Im Wissen, dass diese Partie 6 Punkte wert ist, versuchten die Hausherren dennoch das Maximale aus diesem Aufgebot herauszuholen.
Das Spiel hält, was es versprach. Beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Zahlreiche Ballwechsel, aber leider zu wenige Torraumszenen prägen die erste halbe Stunde des ausgesprochen fairen Matches. Die neuformierte Abwehr hielt Stand, das Mittelfeld mit den Motoren Paul und Kreuschi agierte leidenschaftlich und im Sturm steht Sandro, auch bekannt als „the Destoyer“, Schmidt sogar kurz vor einem Traumtor aus 35 Metern. Bei seinem kanonenartigen Dampfhammer rettete das Alu, was fast aus den Angeln gehoben wurde. „Wer glaubt, dass ich dem Ball hinterherrenne, der irrt sich! Da hau‘ ich lieber gleich drauf!“, erläuterte der umfunktionierte neue Angreifer nach dem Spiel auf der anschließenden Pressekonferenz.
Ein individueller Fehler der Hausherren in der 31. Spielminute war dann aber Einladung genug. So tankten sich die Gäste über den Flügel in den Meuselwitzer Strafraum. Es folgte ein überlegter Querpass auf Zipper; dieser netzt aus kürzester Distanz unhaltbar ein.
Diese lässt nicht lange auf sich warten. Eine Ecke, getreten von Timo in der 36. Minute, flattert gefährlich in den Gästestrafraum. Im breiten Getümmel um den Ball setzte sich letztendlich der von einer Zerrung befallene Marcel Böttcher in kämpferischer Manier durch und drischt das Leder in die Maschen zum Ausgleich. „Das haben wir genau SO einstudiert!“, argumentierte Co-Trainer Maxe „Keiler“ König gegenüber SKY Sport News.
Der MSV zeigte sich positiv unbeeindruckt von diesem Rückstand. Das hier etwas zu holen ist, verspürte auch jeder Meuselwitzer Sympathisant im Otto-Gondeck-Stadion. Bei kulinarischem Speisen- und Getränkeangebot verfolgten die Fans im schönstem Spätsommerwetter das Spiel und glaubten an die Wende.
Pünktlich pfiff der Referee zum Pausentee. In der gemeinsamen Halbzeitanalyse wurde deutlich gemacht, dass wir auf Sieg spielen möchten, auch wenn die Partie jetzt bereits vereinzelt die letzten Kräfte beansprucht. So wurde im 2. Durchgang entsprechend verletzungsbedingt gewechselt. Auch der mittlerweile ausgeschlafene Clemens kam zu seinem Debüt.
Kurz nach Wiederanpfiff verlagerte sich das Match in diegegnerische Spielhälfte. In dieser Konsequenz fällt schließlich auch der 2:1 Führungstreffer für den MSV in der 54. Spielminute. Eine Traumflanke von Dani findet mit Stefan den optimalen Abnehmer. Er ließ den Torhüter aussteigen und vollendete eiskalt auf der Höhe des Strafstoßpunktes. Den Schwarz-Gelben tut diese Führung sichtlich gut. Zwar kommen die Schönau-Berzdorfer noch mal gelegentlich vor das Meuselwitzer Gehäuse, jedoch ohne größere Gefahr.
In der 77. Minute machte Timo dann den Deckel endgültig drauf. Wie ein Stier marschierte der Bruder des Kapitäns von außen in die Schönauer Box und drückte die Kugel mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel in das Tor.
Danach ist Feierabend! Einfach Irre – 3 hart erkämpfte Punkte für Schwarz-Gelb! So kann es gern weiter gehen.
Die Redaktion (Freie Presse zu Meuselwitz) möchte in diesem Zusammenhang zum nächsten Spiel einladen. Dieses findet am Samstag, den 26. September 2020 um 13:00 Uhr in Zodelstatt.
FORZA MSV!!!
Für den MSV spielten: TW 1 (C) Mirko Wirth, 2 Sandro Schmidt, 3 Dani Welzel, 4 Marcel Böttcher, 5 Bast’l Michael, 6 Max Kreusch, 7 Paul Haase, 9 Timo Wirth, 11 Stefan Jeutner, 14 Jannik Strehle, 15 Richard Nitsche
sowie 10 Marcel Lehmann (60‘ für Marcel Böttcher), 12 Max Kleint (60‘ für Max Kreusch) und 16 Clemens Michael (75‘ für Sandro Schmidt)
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