„BERLIN! BERLIN! WIR FAHREN NACH BERLIN!“ schallte es aus der Otto-Gondeck-Arena zu Meuselwitz im Herzen der Oberlausitz. Das Schwarz-Gelbe Pokalmärchen bekommt tatsächlich ein weiteres Kapitel. Unsere Mannschaft setzt sich gegen den haushohen Favoriten aus Rothenburg durch. Für die Zuschauermengen ist dieser Tag in jedem Fall einer, der wohl noch lange in Erinnerung bleibt; nicht nur, weil die Truppe um Chefcoach Max König erneut siegreich ist, sondern weil diese Partie fast alle Facetten des Fußballs abdeckt, die dieser Sport zu bieten hat.
Zum Spiel: Erneute Personalsorgen beim MSV zwingen zum Umbau in der Startelf. Kräfte wie z. B. Strehle, Junge, 2 x Michael, Stuhr, Schmidt, Preuß, Bethmann und Göldner stehen nicht zur Verfügung. Die trotzdem vorherrschende Euphorie bekommt eingangs einen kleinen Treffer; besser gesagt: Einen Gegentreffer. Kotter erzielt in der 6. Spielminute im Nachsetzen den 0:1 Führungstreffer. Allerdings zeigt sich unser Team davon unbeeindruckt und liefert kurz darauf die Antwort durch Timo. Alles wieder auf Anfang! Das Spiel verlagert sich in die Rothenburger Hälfte und JA, sie lesen richtig, Meuselwitz gibt den Ton auf heimischen Grün von nun an an. Die leidenschaftlich geführte Partie erwies sich bereits jetzt schon fähig, ein Spektakel zu werden. In der 19. Spielminute folgt zurecht die Meuselwitzer Führung – erneut wird Timo seinem Vollstrecker- und Torjägerdasein gerecht und bringt die Meuselwitzer Lok in die Erfolgsspur (oder gern auch den „Traktor“ :P). Die Gäste aus der Kreisliga scheinen paralysiert vom Schwarz-Gelben Tatendrang. Lediglich ein Strafstoß sorgte dann für den 2:2 Halbzeitstand, womit man aus Rothenburger Sicht absolut glücklich sein muss.
In der Halbzeit arbeitet unser Team eine gemeinsame Vision für dieses Match aus. HIER IST HEUTE WAS ZU HOLEN! In dieser Einigkeit setzten die Meuselwitzer von Beginn an der 2. Halbzeit alles daran, dass der Pokaltraum noch ein wenig weiter geträumt werden kann. Kurz nach Wiederanpfiff wusste sich ein Rothenburger Innenverteidiger nach einem Einwurf nicht anders zu helfen und stoppt die Kugel im 16er mit der Hand – STRAFSTOß MSV! Kein Problem für Routinier „Ali“, welcher den Ball sicher im Gästetor unterbrachte – Erneute Führung! Im Anschluss daran gibt es eine Schrecksekunde mit letztendlich roter Karte für unseren Kapitän. Die Entscheidung der Schiedsrichterin lässt lange auf sich warten, selbst ein Video-Schieri hätte hier wohl seine Bedenkzeit gebraucht. Im Zweikampf mit seinem Gegenspieler trifft er den Angreifer mit hohem Bein unglücklich und unabsichtlich am Kopf. Die Rote Karte ist hart, aber wohl vertretbar. Eine tolle Botschaft für den fairen Fußball ist hier die Tatsache, dass sich schnell die Gemüter nach dieser Aktion beruhigen, da die Umstände dieser Aktion beiden Teams bekannt waren. Die Binde wurde an Co-Kapitän Marcel Böttcher übergeben und es geht weiter mit 10 gegen 11. Kurz darauf sprintet Konsti einem langen Ball besessen hinterher und belohnt sich aus spitzem Winkel für seinen Ehrgeiz – 4:2 für den MSV! Trotz Unterzahl bekommen die Gäste diese junge Meuselwitzer Truppe einfach nicht in den Griff. Der bei Rothenburg in der 77. Minute eingewechselte Koch lässt die Hoffnung kurz wieder aufleben, da er auf 4:3 verkürzen konnte – dann kam aber „Ali“ und zog wieder diesen Zahn. Mit einer sehenswerten Einzelleistung lässt er die komplette Rothenburger Abwehr im Wind stehen und legt den Ball an der Strafraumgrenze unhaltbar oben ins Eck! In der Nachspielzeit kommt dann der erneute Treffer durch Koch zum 5:4 zu spät! Der MSV besiegt Rothenburg und zieht ins Achtelfinale ein. Diese Art und Weise, dieser Wille und die Kampf- und Einsatzbereitschaft trägt Früchte. Gern freuen wir uns auf den neuen Gegener in unserer neuen Rolle als Pokalgespenst. Abschließend sei erneut ein großer Dank an alle Fans ausgesprochen – der Support war sensationell; fast so gut wie unsere Mannschaft an sich!
Bis zum nächsten Mal verbleibt die Redaktion mit einem kräftigen „Sport frei“ und einem lautstarken „Forza MSV!“
Für den MSV spielten: 1 TW Max Nennemann, 3 Pierre „Disco“ Kretschmer, 4 Marcel Böttcher, 5 (C) Mirko Wirth, 7 Konsti Ritter, 8 Martin „Ali“ Weinhold, 9 Timo Wirth, 10 Marcel Lehmann, 11 Stefan Jeutner, 13 Paul Haase, 15 Richard Nitsche
sowie
2 Lars Hoffmann, 6 Matthias Andrick (89′ für Konsti Ritter), 12 Max Kleint und 16 Clemens Michael
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